Das Modell der Lerntypen ist ein hilfreiches Konzept, wenn es schwer wird beim Lernen. Das heißt aber nicht, dass man nur dann erfolgreich lernen kann, wenn man seinen bevorzugten Sinneskanal beim Lernen nutzt! Das Lernen selbst ist bei jedem Menschen neurobiologisch identisch, egal welchem Lerntyp man angehört.

Emotionale Bewegungslerner

BewegungslernerEmotionale Lerntypen sind Bewegungslerner und werden auch „Kinästheten“ genannt. Sie bevorzugen die Informationsaufnahme über „learning by doing" und über das „Be-Greifen". Für diesen Lerntyp ist das eigene Tun und die eigene Beteiligung beim Lernen entscheidend.

Schnell gelernt werden motorische und haptische Erfahrungen. Außerdem liebt dieser Lerntyp es, Abläufe selber durchzuführen oder die Durchführung beobachten zu können. Emotionale Bewegungslerner sind besonders aufgeschlossen für die spielerische Vermittlung von Informationen, sie lieben Bizarres, Absurdes, Phantasievolles, Merk-Würdiges. Sie haben ein besonders gut ausgeprägtes Körperbewusstsein und mögen daher besonders Interaktionen im Unterricht, emotionale Beteiligung und Sport.

Emotionale LernerAbstrakte und einzelne Aspekte können diesen Lerntyp verwirren, wenn der größere Zusammenhang nicht klar ist.
Eine rein auditive oder visuelle Vermittlung von Stoff ist anstrengend und erfordert höchste Konzentration. Emotionale Lerner wollen emotional beteiligt sein!

Lerntipps:

  • Bei abstrakten Themen ist das „Große Ganze" wichtig. Kinästhetisch Lernende sollten sich den Stoff mit der Methode des Chunking durchdenken, das hilft ihnen besonders gut, sich die Zusammenhänge zu vergegenwärtigen.
  • Gezeigt bekommen und Selbstanwenden sind optimal. Den Stoff selbst anwenden, sei es direkt, in kleinen Rollenspielen oder auch nur gedanklich.
  • Selbsterfahrungen sammeln und eigene Schlüsse daraus ziehen.
  • Beispiele ausdenken; das gibt das Gefühl, am Lernprozess direkt beteiligt zu sein.
  • Lernmaterialien zum Anfassen: Experimentier- und Baukästen, Modelle, z. B. Scrabblesteine für Grammatik, Vokabeln und Rechtsschreibung. Basteln von Lernspielen, um sich den Stoff zu eigen zu machen.
  • Lernstoff wird gut mit Bewegung verknüpft, Bewegungslerner brauchen allgemein viel Bewegung; man kann unterschiedliche Orte im Raum für die Erarbeitung von unterschiedlichen Themen nutzen. Auf und ab laufen, dabei den Lernstoff wiederholen und mit Gestik und Mimik ergänzen.
  • Den Händen oder dem Mund etwas zu tun geben: Nebenher kritzeln, einen Ball kneten, einen Stift zwischen den Fingern drehen oder Kaugummi kauen. All das ist für Bewegungslerner ein guter Lerntipp, den sie meist unbewusst bereits anwenden. Diese Bewegungen fördern das Lernen und die Konzentration, auch wenn manche Eltern oder Lehrer dabei nervös werden können.
  • Emotionale Bewegungslerner lernen etwas langsamer, wenn ihre Bedürfnisse nicht berücksichtigt werden. Das hat überhaupt nichts mit Intelligenz zu tun, sondern zeigt, dass jeder Mensch einzigartig ist und verschiedene Zugänge zu Informationen möglich sind.

Wichtig: Je mehr Sinneskanäle beim Lernen involviert sind, desto besser!

Wenn Sie bevorzugt Informationen durch Erfahrung, Gefühl, Selbsterfahrung und Beispiele aufnehmen, ist es gut, noch weitere Lernmöglichkeiten anzuwenden.
Nutzen Sie also bewusst zusätzlich Ihre Augen und Ohren beim Lernen und vertiefen Sie den Stoff in Gesprächen. Dafür benötigen Sie vielleicht ein bisschen mehr Aufmerksamkeit und auch ein bisschen mehr Übung und mehr Zeit. Belohnt werden Sie dafür, dass Sie sich Gelerntes leichter einprägen und besser merken werden.

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