Wenn ich über’s Denken und Lernen rede, benutze ich gerne den Begriff der „kleinen grauen Zellen“. Daher finde ich es interessant, wer diese Wendung eigentlich geprägt hat!
In meiner Generation kennt jeder Agatha Christie, immerhin gehört sie zu den erfolgreichsten Schriftstellern der Literaturgeschichte. Ich musste beim Schreiben dieses Blogeintrags mit Entsetzen feststellen, dass meine beiden Kinder sie nicht kennen – das wird natürlich sofort nachgeholt 🙂 Agatha Christie schuf die kultige Miss Marple und auch den pfiffigen Detektiv Hercule Poirot, die beide sehr knifflige Mordfälle zu lösen hatten.
Hercule Poirot war auf zwei Dinge stolz: Auf seinen Schnurrbart und auf seine „kleinen grauen Zellen“, mit denen er seine Fälle löste.
Eingelegte Gehirne
Agatha Christie war ohne jeden Zweifel eine geniale Schriftstellerin, wie sonst hätte sie diese Figuren schaffen können? In einem Punkt aber irrte sie sich: Das Hirnschmalz von Hercule Poirot war nicht grau. Wenn unsere „Denkzellen“ grau wären, nützten sie uns nichts mehr. Nur wenn man ein Gehirn in Formalin einlegt, ist es grau. Die Zeitgenossen von Agatha Christie liebten es, Organe in Formalin einzulegen. Ein lebendes Hirn ist rosa, weil gut durchblutet.
Zur Ehrenrettung von Agatha Christie sei noch erwähnt, dass wir im Gehirn tatsächlich eine sogenannte „graue Substanz“ besitzen. Diese besteht im Wesentlichen aus den Zellkörpern der Neuronen. Hercule Poirot hatte also doch in gewisser Weise recht, wenn er stolz auf seine kleinen grauen Zellen war. Neben der grauen gibt es noch die weiße Substanz, die hauptsächlich aus den Leitungsbahnen (Axonen) besteht. Die weiße Substanz wird so genannt, weil die Axonen mit weißem Myelin ummantelt sind.
Lernen hinterlässt Spuren im Gehirn
Beim Lernen wird übrigens die Myelinschicht dicker, so dass die Leitungsgeschwindigkeit im Gehirn vervielfacht wird! Lernen hinterlässt also messbare Spuren im Gehirn, wie ohnehin alles, was wir denken, unser Gehirn zu dem formt, was es ist.
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