Konzentration ist eine Fähigkeit. Jeder Mensch beherrscht diese Fähigkeit und jeder kann sie trainieren.
Konzentration ist nichts anderes, als die Aufmerksamkeit für eine bestimmte Zeit auf eine bestimmte Sache zu richten. Allerdings ist die Aufmerksamkeit vielleicht nicht dorthin gerichtet, wo es die Situation erfordert. Auch die Zeit der Aufmerksamkeit könnte etwas länger andauern?
Dies sind hilfreiche Tipps für eine Spitzen-Konzentration:
1. Störungen von außen abstellen
Je ruhiger es ist und je aufgeräumter der Arbeitsplatz ist, desto leichter lässt sich die Konzentration auf das Lernen und die Aufgaben richten.
Ist das Handy an? Läuft der Computer oder der Fernseher nebenbei? Wenn man konzentriert an einem Thema arbeiten will, sollten die äußeren Rahmenbedingungen stimmen. Man kann auch vor die Zimmertür ein Schild hängen „Reinkommen verboten, hier wird konzentriert gearbeitet!“
Es ist eine gute Einstimmung auf das Lernen und die Hausaufgaben, wenn man bewusst versucht, alle äußeren Störungen abzustellen.
2. Ausdauer trainieren
Die Konzentrationsfähigkeit ist trainierbar. Am Anfang kann die Selbstbeobachtung stehen: Wie sehe ich aus, wenn ich konzentriert bin? Wie ist meine Konzentrationshaltung beim Sitzen? Muss ich überhaupt sitzen oder kann ich vielleicht im Raum herumlaufen? Wann fällt mir die Konzentration besonders leicht?
Wenn man ein Gefühl dafür entwickelt hat, wie sich Konzentration überhaupt anfühlt, kann man sie bewusst trainieren. Je häufiger man das Gefühl von guter Konzentration erzeugen kann und hinterher mit sich zufrieden ist, desto besser kann man sich bewusst in Situationen gut konzentrieren, in denen es erforderlich ist.
Am leichtesten konzentriert sich jeder bei Tätigkeiten, die Spaß machen und interessant sind. Die Kunst beim Konzentrationstraining ist es daher auch, der geforderten Tätigkeit ein bisschen Spaß abzugewinnen. Und wenn es nur hinterher das gute Gefühl ist, dass man alles gut gemacht hat und mit sich zufrieden ist.
3. Entspannung
Für das Lernen allgemein und auch für eine gute Konzentration ist Entspannung sehr wirkmächtig. In einem angespannten, unruhigen, nervösen Zustand kann man sich nur schwer konzentrieren.
Alle Arten von Entspannungsübungen sind daher auch gut für die Konzentrationsfähigkeit.
Ideal ist es, wenn man vor Beginn einer Lernphase auf einen entspannten Zustand achtet. Hier ein paar Vorschläge:
- Ein paar Minuten aus dem Fenster schauen und bewusst nichts tun, nur den Blick schweifen lassen.
- Die Fingerspitzen beider Hände leicht aneinander legen und warten, bis der Puls in den Fingerspitzen zu spüren ist.
- Wenn man lächelt, spürt man keinen Stress. Auch wenn man nur grinst oder künstlich lächelt, drückt ein bestimmter Gesichtsmuskel zwischen Wange und Auge genau auf einen Nerv, der unserem Gehirn eine fröhliche Stimmung signalisiert. Also: Grinsend Zähne zeigen!
- Recken und Strecken: Aufrecht hinstellen, Arme nach oben und jeden Muskel bewusst anspannen und sich dabei nach Kräften recken und strecken. Das bewirkt schnelle Entspannung.
4. Innere Abschottung
Was ist, wenn die Konzentration von innen gestört wird? Wenn ständig ein destruktiver innerer Dialog läuft oder wenn die Gedanken herumschwirren wie ein Sack Flöhe?
Eine gute Hilfe ist hier der „innere Reporter“. Man kommentiert alles, was man gerade tut, halblaut oder innerlich. Dabei führt man kleine Tätigkeiten aus, die man meistens macht, kurz bevor es mit dem Lernen losgeht. Der „innere Reporter“ könnte zum Beispiel den Beginn der Hausaufgaben so kommentieren:
„Jetzt beginne ich gleich mit den Hausaufgaben. Erst mal recke und strecke ich mich. Ah, nun bin ich entspannter. Ich weiß, dass ich es kann. Jetzt setze ich mich auf meinen Stuhl. Ich wippe mit den Füßen hin und her. Ich höre mit dem Wippen auf und lege das Heft vor mich hin. Ich lege das Heft ganz gerade. Jetzt nehme ich einen Stift. Nein, zuerst brauche ich noch das Buch. Sicher wird es mir heute leicht von der Hand gehen. Ich lege auch das Buch auf den Tisch. Ich schlage es auf. Ich öffne das Heft auf einer neuen Seite. Ich schiebe das Buch weiter nach unten. Ich nehme den Stift wieder in die Hand und drehe ihn hin und her. Jetzt fange ich an, die Aufgabe zu lesen…“
Wenn man nicht gut alleine zurechtkommt, lohnt sich bestimmt ein Konzentrationstraining.
Weitere Puzzlesteine des Lernerfolgspuzzles gibt es hier.